Privilegiert

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Ich arbeite seit einem Jahr voll von zu Hause aus. Ausser zwischen Juli und Oktober letztes Jahr, wo ich jede zweite Woche ins Büro fuhr und von dort arbeitete.

Ich hatte in diesem Jahr beruflich viel Arbeit, im Spätsommer ein riesiges Migrationsprojekt am Herzen der Grossbank eingeführt und anschliessend gleich ein Projekt mit grosser Attention, welches in Schieflage war übernommen und bin seithet am aufräumen, umplanen, aufräumen, eskalieren und mit einer Super Kollegin jetzt noch mehr am aufräumen. Ein paar Mannsbilder reiben sich irritiert die Augen.

Aber, ich schlafe gut und abends bin ich trotz langen Tagen und Stress nicht annähernd so müde und zerschlagen wie noch vor 13 Monaten. Da klagte ich oft, dass ich morgens so frisch und fröhlich aus dem Haus ginge und abends so zerschossen zu Hause aufschlagen würde.

Was machte mich da so viel müder? Morgens im Zug las ich entspannt die Zeitung. Die 15 Minuten Fussmarsch vom Bahnhof ins Büro liebte ich. Waren es die Interaktionen mit den Kollegen im Grossraumbüro? War es der ständige Trubel um mich rum?

Ich gehöre auf jeden Fall zu den privilegierten in dieser Pandemie. Mein Alltag wurde stressfreier.

Angst davor irgendwann ins Büro zurück zu gehen habe ich nicht. Das wird sich wieder schnell eingrooven. Und auf die Arbeitskollegen freue ich mich sehr.

Homeoffice gab es bei uns schon vor der Pandemie und wird es danach auch weiter geben. Und ich werde evtl dann 2 Tage Homeoffice statt einem wie früher machen. Aber auch das wird sich einpendeln.

Und so lange ich voll von zu Hause aus arbeiten muss, geniesse ich es weniger müde zu sein.

Auch mein Blutdruck war heute Abend auf 125/55, die Krise von vor 10 Tagen mit deutlich zu hohem Druck hat sich wieder auf absolut normal tiefem Niveau beruhig 😉.

Man liest sich

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